Die Wahl des richtigen Feuerlöschers

Veröffentlicht am 18. Mai 2021 um 15:49

Es gibt verschiedene Feuerlöscher. Füllungen wie Wasser, Schaum, Pulver und Co2 sind die bekanntesten Modelle welche sich auch immer wieder in Haus und Heim bzw. in den öffentlichen Gebäuden oder an den jeweiligen Arbeitsplätzen wiederfinden. Lesedauer ca. 7 Minuten 

Die Auswahl des richtigen Löschers ist oft eine komplexe Sache. Wenn man ein größeres Objekt oder gar ein Firmengebäude mit Feuerlöscher ausstatten möchte, ist es daher ratsam sich von Experten beraten zu lassen.

Feuerlöscher zu besorgen ist oft nicht das Problem. Den richtigen Löscher für die Richtige Situation zu bestimmen um so mehr. Beim bestimmen der Feuerlöscher muss zunächst ein Rating ermittelt werden. Dazu verwenden Fachleute eine Berechnungsgrundlage aus der sich ein benötigtes Rating ergibt. Aus diesem Rating kann dann die Menge der benötigten Löscher bestimmt werden. Aber das ist noch nicht alles! Vor allem in öffentlichen Gebäuden oder auch Firmenobjekten kommen dann noch einige gesetzliche Grundlagen hinzu. Es ist im Sinne des Arbeitsschutzes, zum Beispiel dafür zu sorgen, dass man ein Objekt immer ungehindert verlassen kann. Wenn man in solchen Bereichen wie z.B.: Büros, Kaufhäusern oder generell in Fluchtwegen Pulverlöscher verwenden würde, könnte es hier dazu kommen, dass das austretende Löschpulver die Sicht versperrt oder zumindest behindert. Dadurch könnte man stürzen, einen Ausgang nicht finden oder komplett die Orientierung verlieren. Bei einem CO2 Löscher könnte Erstickungsgefahr herrschen. Daher ist dieser in kleinen Räumen nicht empfehlenswert.

Sollte der Feuerlöscher für den Wohnbereich, die Garage, das Ferienhaus, das Boot, das Auto oder ähnliches aus dem privatem Bereich gedacht sein, gibt es grundsätzlich keine gesetzlichen Bestimmungen jedoch sollte auch hier daran gedacht werden, dass man einen geeigneten Löscher verwendet. Empfehlenswert ist daher, die jeweiligen vorhanden Brandklassen zu bestimmen (A,B,C, oder F sind die häufigsten Brandklassen im Privatbereich) und danach den Löscher auswählen.

Vor- und Nachteile:

Der Pulverlöscher wird aufgrund seiner A,B,C Wirkung und dem sehr günstigen Preisen immer der passende Löscher sein. Der Nachteil ist jedoch dass sich die Pulverteilchen in den kleinsten Ritzen verstecken und dort großen Schaden anrichten können. Löschpulver besteht aus mineralischen Salzen welche in Verbindung mit Luftfeuchtigkeit eine korrosive Wirkung haben. Wenn man damit also einen Brand löschen würde, könnte es sein, dass einige Zeit später (sogar mehrere Monate oder auch Jahre) zum Beispiel,  ein unerwarteter Kurzschluss in einer Steckdose oder einem elektronischen Gerät entsteht. Ein Grund dafür könnte das Löschpulver sein, welches sich dort abgelagert und die Leitungen zerstört hat. (Achtung nachträglich entstandene Schäden wie z.B.: Leitungsschäden durch Löschmittel werden von der Versicherung so gut wie nie gedeckt)

Daher sollten Pulverlöscher nur dort eingesetzt werden wo ohnehin mit einem Totalschaden der Sache z.B.: Fahrzeugbrand gerechnet wird oder es sich um die Brandklassen C also Erdgas, Flüssiggas, Wasserstoff, Acetylen oder ähnliches handelt, bei denen ein herkömmlicher A,B Löscher wirkungslos wäre.

Der Schaumlöscher ist etwas teurer als der Pulverlöscher und nicht ganz so wirksam, richtet aber auch bei weitem weniger Schaden bei der Anwendung  und so gut wie keine Folgeschäden an.

Im Wohnbereich sind über 90% der Brandklassen in A,B einzuteilen, daher ist hier der Schaumlöscher völlig ausreichend.

Vorsicht ist aber bei elektronischen Anlagen und auch bei brennenden Flüssigkeiten geboten. Elektrische Anlagen müssen, wenn Wasser oder Schaum als Löschmittel zum Einsatz kommt, mit genügend Sicherheitsabstand gelöscht werden um einen zurückgeleiteten Stromschlag zu vermeiden.

Brennende Flüssigkeiten wie Benzin, Harz, Wachs, Teer, Alkohol usw. können sehr gut mit einem Schaumlöscher gelöscht werden jedoch muss man beachten, dass die brennenden Flüssigkeiten durch zu direktes absprühen mit dem Löschstrahl verteilt werden und sich so der Brand noch weiter ausbreiten könnte.

ACHTUNG!!! Niemals brennendes Öl oder Speiseöl in der Pfanne mit Wasser oder Schaumlöscher versuchen zu löschen.

1 Tropfen Wasser kann einen Wasserdampf von bis zu einem halben Kubikmeter erzeugen. Das bedeutet, in dem Moment wo das Wasser auf das heiße Öl auftrifft, verdampft dieses schlagartig und der entstehende Wasserdampf breitet sich explosionsartig aus. Dabei wird auch heißes oder sogar brennendes Öl mitgerissen und im direktem Umfeld verteilt.

Dabei herrscht höchste Gefahr für Leib und Leben und es könnte zu einer weiteren Brandausbreitung führen. 

CO2 Löscher sind perfekt für elektronische Anlagen. Sie entziehen dem Feuer umgehend den Sauerstoff und Kühlen durch den hohen Ausströmungsdruck das Brandgut. Wenn man mit dem Umgang dieses Löschers geübt ist, kann man auch viele andere Brände damit löschen. Der große Vorteil bei diesem Löscher ist, dass es so gut wie keine Schäden hinterlässt. Oft können z.B.: gelöschte Motoren, Schaltschränke oder auch elektrische Geräte nach einem Brand wieder repariert und weiterverwendet werden. Der Vorteil des Löschers ist leider aber auch gleich sein Nachteil. Da der Feuerlöscher den Sauerstoff entzieht, kann es auch dazu kommen, dass er Personen im Raum die versuchen das Feuer zu löschen, ebenfalls den Sauerstoff strittig macht. Das kann Atemnot und Erstickungsanfälle zur Folge haben.

Der Fettbrandlöscher ist ein Speziallöscher der NICHT nur seinem Namen gerecht wird. Die gelförmige Masse, welche aus dem Feuerlöscher strömt, besteht bei fast allen Herstellern aus einer hoch konzentrierten Salzlösung, welche im Kontakt mit dem brennenden Öl oder Fett beginnt zu verseifen. Es bildet sich dadurch eine Sicht, welche verhindert, dass zusätzlicher Sauerstoff zum Feuer durchdringen kann. Ergebnis: das Feuer wird erstickt. Außerdem können die meisten Fettbrandlöscher auch die Klassen A,B abdecken und sind somit für den Wohnbereich als Ersatz für den Schaumlöscher bestens geeignet.


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